Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Römische Geschichte - S. 1

1881 - Leipzig : Teubner
Mythische und Königsm. I. Kneas. Die römische Sage führt den Ursprung der Stadt Rom auf den trojanischen Helden Äneas (Aineias) zurück. Bei der Eroberung von Troja soll Äneas mit einer größeren Zahl von Landsleuten entkommen und auf das Meer gegangen sein, um sich in der Ferne nach der Verheißung der Götter eine neue Heimat zu suchen. Nach mehrjährigem Umherirren unter mancherlei Abenteuern kam er an die Küste von Latium, der fruchtbaren und volkreichen Landschaft an der Westküste Italiens, südlich vom Tiber. Dieser Fluß schied es gegen Norden von Hetrnrien. Damals herrschte in Latium der König Latinns über die Aboriginer (d. h. Ureinwohner). Da die Fremdlinge, von der Not gezwungen, räuberisch in die Felder und Herden einfielen, so eilte Latinus mit seinen Unterthanen bewaffnet zur Abwehr herbei; als er aber hörte, daß die Fremden Trojaner seien und ihr Führer der berühmte Äneas, schloß er Frieden und Freundschaft mit ihnen und vermählte dem Äneas feine Tochter Lavinia. Äneas blieb in Latium und baute eine Stadt, die er feiner Gemahlin zu Ehren Lavininm nannte. Da aber Lavinia vorher mit Turnus, dem jungen kriegerischen König der Rntnler, verlobt gewesen war, so begann dieser jetzt einen Krieg gegen Latinus und Äneas. In der Schlacht ward Turnus besiegt, aber Latinns fiel. Jetzt vereinte Aiteas, der Erbe des Latinus, feinetrojanernnd dieaboriginer zu einem Volke und nannte sie dem Latinns zu Ehren ©toll, Erzählungen. Ii. 1

2. Geschichte des Mittelalters - S. 43

1887 - Leipzig : Teubner
Alboin f 573. 43 den sie in ihrem ganzen Leben nicht wird abwickeln können," und er habe den Alboin, den er von früher her kannte, nach Italien gerufen, um es in Besitz zu nehmen. Alboine /: zog mit seinem ganzen Volke und mit 20 000 Sachsen, die sich ihm angeschlossen, über die Alpen, indem er die alten Wohnsitze seines Volkes seinen Bundesgenossen, den/^vv/ Avaren, überließ. Er eroberte mit leichter Mühe Italien^eu, bis an den Tiber, mit Ausnahme der genuesischen und venetianischen Seeküste. Nur Pavia widerstand drei Jahre^/^ ^ ' so hartnäckig, daß Alboin im Zorne schwor, er werde alle Einwohner niederhauen lassen. Der Hunger zwang endlich die Stadt zur Übergabe. Als Alboin durch das Thor einzog, stürzte sein Roß und konnte auf keine Weise mehr aufgerichtet werden. Da ermahnte ihn ein Longobarde, er solle sein grausames Gelübde brechen, denn die Stadt werde von frommen christlichen Leuten bewohnt. Der König nahm seinen Schwur zurück, und das Roß erhob sich und trug ihn ruhig in die Stadt ein. Pavia wurdet' seine Residenz und die Hauptstadt des von ihm gegründeten Longobardenreichs, an welches noch heute der Name Lombardei erinnert. Seine Nachfolger dehnten die Herrschaft^ der Longobarden über fast ganz Italien aus, so daß nur noch Venedig, die Herzogtümer Rom und Neapel und das^/'? (f: südliche Calabrien den Griechen verblieben. Später erlagt V'-das Longobardenreich ^>en Franken. : mju*5^;Wenige Jahre irach der Gründung des neuen Reichest f ■' ward Alboin ermordet (573), und zwar auf Veranlassung seiner Gemahlin Rosamunde. Er hatte sie eines Tages t ^ zu Verona bei einem Gastmahl in der Trunkenheit gezwungen, aus seinem Becher, dem Schädel ihres Vaters, zu trinken, indem er ihr denselben mit den Worten zureichte: „Hier trinke einmal mit deinem Vater!" Sie nahm blutige Rache. Sie gewann den Schildträger des Königs,> Helmichis, und einen andern starken und entschlossenen Soit-' gobarden, Namens Peredeo, daß sie den König ermordeten. Nachdem sie in dem Schlafzimmer des Königs alle Waffen entfernt und das Schwert desselben, das stets an seinem^--.H "* **

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 170

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
170 Fünfter Zeitraum. Erniedrigung beleidigt oder verspottet hatten. Einige ließ er in Sacken ersaufen, bei langsamem Feuer braten, andern geschmolze- nes Blei in den Hals gießen; feinen zwei noch lebenden Vorgän- gern fetzte er, während er den Wettrennen zuschauete, den Fuß auf den Nacken und überlieferte sie alsdann dem Henkerschwerte; gegen die Einwohner vom raurischen Ehersones, unter denen er sich zuletzt aufgehalten, schickte er ein Heer, um sie bis auf den letzten Mann auszurotten. Sechs Jahre durfte er so wüthen, dann ward er aufs neue vertrieben und das Haus des Heraklius 711 erlosch. Drei unbedeutende Regenten folgten in kurzen, immer er,‘ zweijährigen Zwischenräumen, Philippus Bardanes, Anastasius Arthemius und 7j7 Theodosius, bis das tieferschütterte Reich in Leo dem Jsaurier einen kräftigem Lenker erhielt, der zugleich der Stifter einer neuen Dynastie ward. §. 30. Lombardisches Reich. Hasse's Gcsch. d. Lombardei 2 B. 1827. Der allgeni. histor. Tnschcnbiblioth. 12. Th. Drcsd. b. Hilscher. Leo's Geschichte der itai. Staat. 4 Th. 3. Lieferung der Gcsch. der Europ. Staate». Hanib. 1830. b. Perthes. Fünfzehn Jahre hatte Narses als Exarch zu Ravenna das eroberte Italien für den Kaiser zu Eonstantinopel verwaltet, und sich, bei sonst rühmlicher Amtsführung, nur den Vorwurf der Kargheit zugezogen: da stürzte ihn eine Hofcabale. Er ward abberufen, Longinus zu seinem Nachfolger bestimmt, aber des beleidigten Mannes Rache traf den Kaiser Justin Ii., so wie sei- ne übermüthige Gemahlin, Sophia, empfindlich, denn die Lon- go barden sielen in Italien ein. Albo in, des Audoin Sohn, beherrschte damals die Longo- barden. Der Ruf seiner Tapferkeit reichte in die Ferne; die Ge- piden hatte ec unterworfen, ihren König, Kühnemund, erschlagen, und dessen Tochter, die schöne Rosamunda, genöthigt ihn zu ehe- lichen. Pavia allein leistete einen dreijährigen Widerstand, die übri- gen Städte und Lande unterwarfen sich sogleich, hießen in ihrer Gesammtheit die Lombardei, dem griechischen Kaiser blieben nur Ravenna mit einem Striche an der östlichen Küste von Ita- lien, bis Ancona hinab, so wie Venedig, Rom und Neapel, nebst deren oft bestrittenen Gebieten, zum nimmer rastenden Hader zwi- schen diesen Machten und den Päpsten. Pavia ward die Resi- denz der lombardischen Könige. Nach germanischer Sitte vertheilte Alboin größere und kleinere Distrikte als Lehen unter seine Kampfgenossen, wodurch der Anfang gemacht ward von Italiens Zersplitterung in so viele kleine Staaten. Nur dis ins vierte

4. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 19

1852 - Koblenz : Bädeker
Reich der Longebärden. 19 (Hunimnnd) und zwang dessen Tochter Rosamunda ihn zu ehelichen. Dann überließ er den Avaren ganz Pannonien, zog, angeblich auf des abgesetzten Narses Einladung, mit seinen Longobarden, 20,000 Sachsen und einigen slavischen Horden, nach dem ihnen (aus dem Kriege gegen die Oftgothen) schon bekannten Italien und eroberte dieses Land bis zur Tiber mit Ausnahme der genuesischen und vene- tianischen Seeküste. Nur Pavia ergab sich erst nach dreijähriger Belagerung und ward dann Hauptstadt des Reiches. Nosamunba ließ den Alboin, weil er sie gezwungen bei einem Hoffcste aus dem Schädel ihres Vaters zu trinken, durch den Schildträger Helmichis ermor- den und floh mit diesem zum Exarchen Longinus nach Ravenna. Von diesem eingenommen, vergiftete sie den Helmichis, ward aber von ihm genöthigt, den Giftbecher zu leeren. Alboin's Nachfolger Kleph dehnte die Herrschaft der Longo- barden über fast ganz Italien aus, so daß den Byzantinern nur noch das Gebiet von Jstria, der Inselstaat Venedig, die Herzog- thünier Rom itnb Neapel und das südliche Calabrien *) blieben. Unter den folgenden Königen dauerte die Erweiterung des Reiches auf Kosten der Byzantiner sort, Aistulf eroberte das ganze Exarchat und nahm zuletzt sogar die Oberhoheit über Rom und dessen Gebiet in Anspruch. Deshalb rief der Papst Stephan Ii. den König der Franken, Pipin den Kleinert, zu Hülfe, welcher durch einen zweimali- gen Feldzug nach Italien den König Aistulf die besetzten Theile der römischen Landschaft zu räumen und Ravenna nebst der Umgegend an den Papst abzutreten nöthigte. Eine neue Einmischung der Fran- ken in die Streitigkeitei: zwischen dem Papste und dem Könige De- siderius führte 774 die Einverleibung des longobardischen Reiches in das fränkische durch Karl den Großen herbei, f. §. 7. §• 5. Das Reich der Franken unter den Merovingern. Bis um die Mitte des 5. Jahrhunderts hatten sich die salischen Franken aus dem rheinischen Deltalande weiter gegen Süden über einen großer: Theil des fruchtbaren, aber wenig bevölkerten belgischen Niederlandes zwischen Schelde und Maas ausgebreitet. Den Grund zu der mächtigen Herrschaft der Franken irn Abendlande legte erst Chlodwig (481 — 511) aus dem Geschlechte der Merovin- ger (benannt von Chlodwigs Großvater Meroväus), ans welchem die salischen Franken vielleicht seit alter Zeit ihre Könige hatten. *) S. das 4. Blatt in v. Spruner's Atlas nebst der Erläuterung dazu. 2 *

5. Die Zeit von Christi Geburt bis zum Regierungsantritt Karls des Großen - S. 264

1864 - Leipzig : Teubner
264 Die Longvbarden. lischen Kirchen arg geplündert und verwüstet und die Bischöfe und Geistlichen hart unterdrückt wurden. Endlich konnte auch der unausgesetzte Kampf gegen die Byzantiner und deren römische Untertanen der schnellern Verschmelzung nur hinderlich werden. 2. Authari bewies sich als einen frischen thatkräftigen Helden. Der einem empörten Herzog gewärte Schutz veranlaßte ihn Brerillus (Brescello) im Modenesischen zu erobern, einen glücklichen Raubzug nach Istrien zu sen- den, die Insel Comacina im Comer See mit den reichen dort verwarten Schätzen zu nehmen und über Spoletum und Beneventum bis an das Meer bei Regium vorzudringen H. Glücklich waren seine Kriege gegen die Franken Childeberts Ii2), aber die größte Wolthat für sein Volk wurde seine Ver- wicklung mit der bairischen Prinzessin Theudelindeb). Die schöne, kluge, gebildetete und christlich fromme Königin gewann dergestalt die Herzen des Volks, daß als Authari 590 plötzlich starb (man vermutete an Gift), ihr die Wahl eines Gemals und Königs überlassen ward. Sie erkor den kriegerischen, aber mit offnem und edelm Gemüt begabten Herzog Agilulf (Ago) von Turin (590— 616). Mit kräftiger Hand hielt dieser vielfache Empörungen niederh. Als der griechische Exarch (Patricius) mehrere Städte in der Nähe Roms mit Hülfe eines verräterischen Herzogs zurückerobert hatte, war er rasch zur Rachethat herbei und belagerte Perusium, doch ließ er sich durch seiner Gemalin Bitten bewegen dem Papst Gregor dem Gr. und den Römern Frieden zu gewären. Die Gefangenuehmung seiner Tochter mit ihrem Gatten brachte 601 den Krieg von neuem zum Ausbruch. Da wurden Padua, Cremona, Mantua und andere Orte, Bagnarea und Orvieto (in Tuscien) erobert und erst nach Rückgabe der Königstochter mit dem Exarchen und dann mit dem Kaiser selbstfriede, jedoch nur immer auf bestimmte Jahre geschlossen °). Um so sorgfältiger hielt Agilulf mit den Franken Frieden. Mit den Awaren schloß er wiederholt Bündnisse und mit ihrer und der ihnen untertänigen Slawen Hülfe vollbrachte er mehrere die Oströmer schädigende Kriegsthaten, aber gleichwol machte das wilde Volk bald darnach einen verwüstenden Einfall in Friaulo). Mit inniger Zuneigung umfasste Theudelinde die katholische Kirche und mit eben so großer Klugheit wie eindringlichem Ernst wüste Gregor der Große ihren Übertritt zum Arianisnrus zu verhüten7) und sie zur Gel- tendmachung ihres Einflusses auf den König zu ermuntern8). Die innere geistige Überlegenheit der katholischen über die arianische Kirche begann sich zu 1 1) Paul. Iii 18. 19. 27. 32. Bei Regium stieß er mit seiner Lanze an eine auf dem Meeresufer errichtete Säule und bezeichnen sie als die Grenze der Longo- bardeuherschaft (die Authari-säule). — 2) S. 8 70, 5. 585 Paul. Iii 17. 22. 588 Iii 29. 590 Iii 31. Die Franken waren von Ostrom zu diesen Kriegen aufgc- fordert. — 3) Nachdem die erste Gesandtschaft die Zusage gebracht, gieng Authari selbst unerkannt mit einer zweiten Gesandtschaft nach Baiern. Er sah die schöne Braut und berührte beim Credenzen des Weins heimlich ihre Hand und ihr Gesicht. Sie ahnte wer er sei, aber schwieg. An der Grenze seines Landes stieß er vor den Augen des bairischen Geleits seine Streitaxt so tief in einen Baum, daß sie stecken blieb, und gab sich mit den Worten „Solche Streiche führt Authari" zu erkennen. Paul. Iii 30. Falsch nennt Paulus Theudeliuda eine Tochter Garibalds, richtiger Fredegar Theudeberts. Daß sie Christin war, erklärt sich nur, wenn eine fränkische Prinzessin ihre Mutter war. S. Abel in den Berichtigungen. — 4) Paul. Iv 3. 13. 16. — 5) Paul. Iv 8. 9. 12. 20. 23. 25. 28. 31. 32. 35. 41. — 6) Paul. Iv 1. 4. 12. 20. 24. 28. 37. 41. — 7) Die sogenannten drei Kapitel, welche die römische Kirche verwarf, hätten dies leicht ohne Gregors Klugheit bewirken können. Abel a. a. O. S. 244. — 8) S. den Brief Gregors bei Paul. Iv 9.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 8

1882 - Freiburg : Herder
8 Von der Auflösung des abendl. römischen Reichs bis zu Karl d. Gr. selben Weise mit Grundbesitz aus, wie einst Theodorich die Ostgoten. Die italienischen Grundbesitzer durften sich darum Glück wünschen, daß die 20 000 Sachsen wieder abzogen, weil ihnen die Langobarden nicht erlaubten, in Italien nach sächsischem Rechte zu leben. Dem byzantinischen Kaiser blieben in Italien vorerst noch die Halbinsel Jstrien, die venetischen Inseln, aus welchen bei Attilas Verwüstungszuge sich zahlreiche Flüchtlinge niedergelassen hatten; serner das Küstenland von Ravenna bis Ancona; Rom mit seinem Gebiete (äuoatus Ro- mae), Neapel mit Am alsi, Gaeta und Sorrent, Apulien und Kalabrien, endlich Ligurien (ducatus Liguriae) mit der Hauptstadt Genua, überdies die großen und kleinen zu Italien gerechneten Inseln. Das byzantinische Gebiet am Adriatischen Meer mit Rom hieß das Ex- archat im weiteren Sinn, im engeren Sinn war es der Küstenstrich von Ravenna bis Ancona; die Städte Rimini, Pesaro, Fano, Sinigaglia und Ancona begriff man insbesonders unter dem Namen Pentapolis. Bei einer derartigen Teilung Italiens konnten Kriege zwischen dem Kaiser und dem König der Langobarden nicht ausbleiben. Alboin kam durch die Rache seines Weibes Rosa munde um; sie war die Tochter des Gepideukönigs Kunimund, der in der Schlacht von Alboins Hand gefallen war; aus dem Schädel des Erschlagenen hatte er sich nach altbarbarischer Sitte einen Trinkbecher bereiten lassen, und als er einst in Verona trunken beim Mahle saß, forderte er Rosamunden auf, „mit ihrem Vater zu trinken". Sie that es, aber mit dem Ent- schlusse, den Tod ihres Vaters und den selbst erlittenen Hohn zu rächen. Sie gewann zwei Krieger zur Ermordung Alboius: als er nach dem Mahle in seinem Gemache schlief, band sie das Schwert zu Haupten seines Lagers fest, entriegelte die Thüre und ließ die Mörder ein. Alboin erwachte beim ersten Geräusche, und als er sein treues Schwert uicht los- reißen konnte, ergriff er einen Fußschemel, der ihn freilich nicht lange gegen die Waffen der Mörder schützte. Rosamunde konnte sich aber nach der Ermordung ihres Gemahls der Herrschaft nicht bemächtigen; denn sie mußte mit den Mördern vor dem Zorne des Volkes entfliehen und fand mit denselben den Untergang. Sie reichte nämlich dem einen, Hel- migis, Gift, um seiner loszuwerden; aber dieser hatte den Becher noch nicht geleert, als er spürte, daß er Gift getrunken habe, und nun zwang er mit gezücktem Schwerte das entsetzliche Weib, den Rest zu trinken, so daß beide in einer Stunde starben. Der andere Mordgehilfe wurde in Konstantinopel hingerichtet. § 7. Nach Alboins Tod wählten die Langobarden den Herzog Kleph (572—573) zum Könige. Als dieser im zweiten Jahre von einem Sklaven ermordet wurde, blieben sie zehn Jahre ohne König und

7. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 56

1880 - Heidelberg : Winter
56 Kap. 12. § 59—60. Alboin. Das Langobardenreich. (Alboin bis Autharis.) sich Italiens zu bemächtigen, nach welchem Lande sie schon seit ih>-er Teilnahme am Gotenkriege lüsterne Blicke geworfen hatten. So erhob^sich der letzte Sturm der Völkerwanderung, dessen Ausgang aber Narses nickt erlebte: er starb neunzig Jahre alt. Die zum Sachsenbund gehörigen Langobarden hatten während der Völkerwanderung ihre Sitze atn Imsen Elbufer (im heutigen nördlichen Hannover) verlassen und waren nach Pannonien (Mähren) gezogen, wo sie das manische Christentum anae-nornmen hatten. Unter ihrem König Alboin, Audoin's Sohn, warfen sie sich aus die Gepiden,. welche im östlichen Ungarn wohnten, und vernichteten sie vollständig (556). plv\t!.nunb er^Iu9 ^I6oin selbst in der Schlacht und ließ sich den Schädel desselben zum Trinkgefäß machen. Hierauf überließen die Langobarden rhre bisherigen Sitze m Pannonien den Avaren (§ 79), welche ihnen geholfen hatten, und folgten der Einladung des Narses. Weit und breit gerühmt und gefürchtet wegen der Besiegung der Ge-^tbeil Jn? begünstigt durch die inneren Notstände des byzantinischen Reichs öbs zog Alboin über die jütischen Alpen mit dem ganzen Volke der Langobarden, an die sich auch slavische und sächsische Haufen anschlössen, und ruckte in Oberitalien ein, wo er Brescia, Mantua, Verona und andere Otäbtc oljrte 9)2üs)e, Djjüilctnb burti) ©turnt, ^3 c tii q rtctcfj brcijä^rigct 58c-lagerung durch Hunger einnahm und das langobardische Reich in Ober-Italien gründete, das sich unter seinem Nachfolger auch über Unteritalien erstreckte. Mittelitalien aber mit dem Exarchat Ravenna (das Bologna, die Romagna, Urbino, die A!ark Ancona und das Herzogtum Rom umfaßte) blieb in der Gewalt des byzantinischen Hofs. “ 60. Nachdem Alboin das von ihm eroberte Oberitalien, welches fortan den Namen Lombardei erhielt, in kleine Herzogtümer (Ducate) geteilt und sie den Tapfersten seines Gefolges zu Lehen gegeben hatte, wollte er ferne Eroberungen weiter ausdehnen. Aber auf Anstiften feiner Gemahlin Ros im und, der Tochter des von ihm erschlagenen Gepidenkönigs Kuuimund, die er dadurch, daß er sie bei einem (Siegesmahle zu Verona aus dem Schädel ihres Vaters zu trinken zwang, zur Blutrache gereizt 573 hatte, wurde König Alboin ermordet. 3 Sie wollte zwar mit dem Genossen ihrer Tat, dem Schildträger Helm ich is, dem sie deshalb ihre Hand versprochen hatte, die Herrschaft behaupten; die Lombarden ertrugen sie aber nicht, und beide flohen nach Ravenna, wohin sie Alboin's Schatz mitnahmen. Begierig nach demselben trug sich der Exarch Longinus Rosimund zum Gatten an. -Voll Ehrgeiz, wieder zu einer Herrschaft zu gelangen, reichte sie Helmichis Sa x • * evation den Tod spürte, zwang er sie mit gezücktem Schwerte, den Jtejt zu Innren, so daß beide ihren verdienten Sündenlohn empfingen. Da auch Alboin’s Nachfolger, Kleph, der Gründer des Herzogtums Benevent, ermordet wurde, lebten die Langobarden zehn Jahrelang ohne König, blos unter Herzogen, deren es dreißig gab. Als aber in Folge dessen große Unordnungen einriffen und die Ostfranken das Reich bedrohten,^ stellten diese Herzoge selbst die Einheit dadurch wieder her, daß sie im Jahre 584 Autharis, Kleph's Sohn, zu ihrem Könige wählten. Dieser nahm die Tochter Gariba 1 d's I, des Herzogs der zwischen der Donau und den Alpen wohnenden Bajuvaren oder Baiern, Namens Theode-linde, zur Gemahlin. Er wies nicht nur die Einsälle der Franken mit Erfolg zurück, sondern bedrängte auch den griechischen Exarchen, dessen Gebiet damals, als „letztes Asyl der Römer", den Namen Romagna erhielt. Die Baiern sind echt germanischen Stammes, Nachkommen der ehemals in dem

8. Geschichte des deutschen Volkes - S. 31

1867 - Berlin : Vahlen
Die Langobarden. § 41—43. 31 afrika nach Spanien hinüber, und hier siel das dritte, freilich längst von deut- scher Weise entartete Gernianenvolk, die Westgothen, deren König Roderich in der Schlacht bei Xeres de la Frontera Reich und Leben einbüßte. 5. Die Langobarden. § 42. Italien war, wie wir oben gesehen haben, durch Narses zur Provinz Ostroms gemacht worden. Narses ward Statthalter in dem neuunter- worfenen Laude. Aber auch ihn gedachte man, wie dem Belisar, mit Undank zu loh- nen. Da rächte er sich, indem er ein neues Germanenvolk nach Italien rief, daß nun dauernd hier zur Herrschaft gelangte: es waren die L a n g o b a r d e n. Die Lango- barden waren ein norddeutscher, den Sachsen verwandter Stamm, der zuerst auf dem linken Elbuser im heutigen Hannover, und in der Altmark und dann zuletzt, wie wir gesehen haben, in Mähren (§ 35.) gewohnt hatte. Als sie sich von hier die Donau entlang verbreiteten, waren sie in Krieg gerathen, zuerst mit den Heru- lern, dann mit den Gepiden, die sie besiegten und zum Theil unterwarfen. Ihre Königsgeschichte, ihre Wanderzüge, ihre Kämpfe liegen in reicher Fülle der Sagen, die deutlich alte Heldenlieder erkennen lassen, vor uns in den Erzäh- lungen ihres Chronisten, des Paulus Diaconus, der dieselben um die Zeit Karls des Großen ausgezeichnet hat. Als Narses sie rief, ihnen edle Südfrüchte schickte, um zu zeigen, wie herrlich und lockend das Land sei, wohin er sie ein- lud, herrschte über sie der gewaltige Alboin, der den Gepidenkönig Kunimund mit eigner Hand in der Schlacht erschlagen und dessen Tochter Rosamnnde zur Gemahlin genommen hatte. Er folgte der Einladung, und im Jahre 568 'fy / zogen die Langobarden in Italien ein. Sie unterwarfen fast die ganze Halb- insel. Nur was mit der Flotte bewahrt werden konnte, Sicilien und einige Küstenstriche, Ravenna, Neapel, Genua, blieben den Griechen und bildeten das Exarchat. Auch Rom blieb dem Namen nach von Ostrom abhängig. In der That stand es fast selbstständig unter der geistlichen Leitung des Pabstes; in einem ähnlichen Verhältniß stand Venedig unter seinem Dogen *). Alles übrige Land fiel den Langobarden zu und ward vom Könige wieder einzelnen Herzögen zu- getheilt. Zum Sitz seiner Herrschaft wählte Alboin die Stadt Pavia. Hier aber ward er nach kurzer Regierung von der Blutrache seiner Gemahlin Rosa- munde getroffen. Diese hatte er einst in der Trunkenheit gezwungen, aus ihres eigenen Vaters Schädel, den er zur Erinnerung seines Sieges als Trink- geschirr führte, ihm Bescheid zu thun. Sie gewann durch List den Helmichis, einen Edlen aus Alboins Gefolge, und ließ ihren Gemahl im Schlaf ermorden (573). § 43. Ihm folgte durch Wahl der Herzöge Kleph, 573 — 574, nach dessen baldiger Ermordung die Herzöge ohne König zu herrschen versuchten. Später aber erhoben sie doch den Sohn Kleph's, Authari, auf den Königsthron. Dieser pflanzte seinen Speer an der Straße von Messina auf, zum Zeichen, daß er Italien bis zum äußersten Ende unterworfen habe. Von seiner Wer- bung um Theudelinde, die Tochter des Baiernherzogs Garibald, verkündigt Sage und Lied. In der Theudelinde aber war, da Authari früh starb, dem Lande eine weise Herrscherin gewonnen. Die Edlen überließen es ihr sogar, einen neuen Gatten zu wählen, und erkannten diesen, den Agilulf, damit zugleich auch als ihren König an. Theudelinde baute den Dom zu Monza, wo von nun an die langobardische Krone (die eiserne genannt, weil ein Nagel vom Kreuz Christi . *) Herzog, dux.

9. Bd. 2 - S. 80

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
80 Vierter Zeitraum. sehe Heer verfolgte ihn nicht, entweder weil ihm dieser Sieg bereits zu viel gekostet hatte, oder weil die teutschen Völ- kerschaften, die in demselben dienten, ihre Winterquartiere in ihrer Heimath zu halten gewohnt waren, oderauch, weil Aetius den Westgothen selbst nicht traute. Im folgenden Jahre verlangte Attila die Honoria nebst ihrem Erbtheile. Als man ihm beides verweigerte, brach er mit einem neu verstärkten Heere in Italien ein. Nach einer langen Belagerung eroberte und vertilgte er das blühende Aquileja. Die Flüchtlinge aus dieser Stadt und ihren Umgebungen verbargen sich auf den vielen kleinen Inseln in den Lagunen des adriatischen Meeres, und bald darauf stieg, von diesen Ausgewanderten angelegt, das reiche und mächtige Venedig auf diesen Lagunen empor. Von Aquileja zog Attila vor die übrigen Städte des obern Italiens; er vertilgte Padua, Vicenza, Verona und Bergamo; Mailand und Pavia ergaben sich, uno wurden nur geplündert. Rom selbst, aus welchem ihm der Bischoff Leo entgegen zog, getraute er sich aus Aberglauben nicht anzugreifen, und gegen eine große Summe Geldes gab er seine Ansprüche auf Honoria auf, beson- ders als die schöne Hildegunde seine Neigung gewonnen hatte. Doch in der Brautnacht mit dieser Geliebten starb er (453) an einem Blutsturze, vielleicht nicht ohne Verrath. So endigte der kalmückische Eroberer seine mit Blut gedüngte Bahn; kein Räuber aus einem andern Erdtheile hat seit ihm Europa so in Schrecken gesetzt und so weit verwüstet, wie er! Mit ihm ward d i e Ma ch t der Hunnen g e b r o - chen; denn seine Söhne'und Erben waren ihm zu wenig ähnlich, und zu uneinig unter sich, um die ungleichartige Beherrschung so vieler Völkerschaften fortsetzen zu können. Sein ältester Sohn, Ellac, blieb gegen die Gepiden, die sich von den Hunnen trennten; der dritte, Jrnac, ging über die Wolga und fiel gegen die Avaren. Zwar behaup- tete sich sein zweiter Sohn Dengisich mit den Hunnen noch eine Zeitlang an der Donau; allein die Burgunder, die Heruler, die Rugier, die Thüringer, die bisher

10. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 10

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
10 Das Christenthum unter den Germanen und Slaven. wie die byzantinische Erzählung lautet, von der Kaiserin Sophia ver- höhnt, worauf er durch eine Botschaft insgeheim die Longobarden nach Italien einlud. Sollte an dieser Einladung auch etwas Wahres sein, so bleibt jedenfalls gewiß, daß die Longobarden auch aus eigenem Antrieb nach Italien ausgezogen wären, denn sie kannten Italien sehr wohl und waren ein sehr kriegerisches Volk sucvischen Stammes, das sich schon zu Armins Zeiten, als es noch zu beiden Seiten der untern Elbe wohnte, furchtbar gemacht hatte. Im 5. Jahrhundert hatten sie ihre Wohnsitze in Oberungarn nökdlich von der Donau, besiegten um 500 die Heruler, verstärkten 551 das Heer, mit welchem Narses Ita- lien eroberte, und vernichteten (566) unter König Alboin, einem viel- besungenen Helden, das Reich der Gepiden, das sich von der Theiß bis zur Moldau ausdehnte. Alboin erschlug deren König Kunimund und nahm Rosamunda, die Tochter desselben, zum Weibe; den Schädel des Schwiegervaters ließ er in Silber fassen und trank aus ihm bei festlichen Gelagen. Das türkische Volk der Awaren hatte ihn gegen die Gepiden unterstützt; zum Danke überließ er ihnen Ungarn, als er 568 mit seinen Longobarden und 20,000 sächsischen Familien nach Italien aufbrach. Er eroberte den größten Theil Ober- und Mittelitaliens mit leichter Mühe, nur Pavia, welches Residenz der longobardischen Könige wurde, und Mailand fielen erst nach langem Widerstande. Weder Alboin noch dessen Nachfolger eroberten Italien gänzlich, weil es ihnen an einer Flotte fehlte; der Kaiser in Byzanz behauptete die Halbinsel Istrien, die venetianischen Inseln, das Küstenland von Ravenna bis Ankona (dies ging zuletzt noch verloren), den römischen Ououlus, deßgleichen ven Ducatus von Neapel mit den kleineren Gebieten von Amalfi, Cajeta und Sorrent, den ligurischen I)uoatu8 mit der Hauptstadt Genua, end- lich die Inseln Korsika, Sardinien/Malta und Sicilien. Das griechisch- römische Gebiet am adriatischen Meere mit Rom hieß das Erarchat im weitesten Sinne des Worts; im engeren Sinne bezeichnete man damit den Küstenstrich von Ravenna bis Ankona (die heutige Romagna); Rimini, Pesaro, Fano, Sinigaglia und Ankona begriff man insbeson- ders unter dem Namen Pentapolis. Alboin kam durch die Rache seines Weibes um; berauscht zwang er sie aus dem Schädel ihres Vaters zu trinken, wofür sie ihn durch einen Edelmann, Helmich, im Bette ermorden ließ, nachdem sie vorher sein Schlachtschwert auf die Seite geschafft hatte (673). Sie heirathete den Helmich, mußte aber mit ihm vor der Rache der Longobarden zu dem griechischen Exarchen Longinus nach Ravenna flüchten, dem sie bald ihre Hand und die Schätze Alboins antrug. Dieser ging darauf ein und Rosamunda reichte dem Helmich einen Becher vergifteten Weins; er hatte ihn jedoch nur zur Hälfte geleert, als er den Frevel des Wei-
   bis 10 von 25 weiter»  »»
25 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 25 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 1
6 1
7 0
8 1
9 0
10 3
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 1
19 0
20 0
21 0
22 0
23 13
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 3
33 0
34 0
35 0
36 0
37 6
38 0
39 1
40 0
41 0
42 3
43 12
44 6
45 0
46 1
47 0
48 16
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 6069
2 7
3 72
4 22
5 75
6 35
7 53
8 13
9 131
10 15
11 13
12 49
13 105
14 13
15 8
16 578
17 2848
18 6
19 52
20 53
21 221
22 850
23 321
24 33
25 62
26 94
27 10
28 253
29 6
30 71
31 9
32 90
33 25
34 24
35 519
36 26
37 105
38 56
39 692
40 55
41 26
42 218
43 377
44 8
45 397
46 37
47 5
48 15
49 54
50 1
51 8
52 179
53 87
54 158
55 41
56 72
57 91
58 69
59 76
60 7
61 3
62 5
63 8
64 6
65 631
66 688
67 48
68 321
69 37
70 32
71 343
72 47
73 46
74 5
75 391
76 124
77 1978
78 15
79 25
80 47
81 31
82 1594
83 495
84 72
85 14
86 15
87 667
88 302
89 51
90 21
91 143
92 851
93 15
94 1090
95 32
96 8
97 1
98 267
99 29

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1076
1 162
2 54
3 135
4 57
5 94
6 1012
7 47
8 48
9 184
10 69
11 257
12 109
13 125
14 141
15 41
16 475
17 65
18 25
19 173
20 107
21 65
22 25
23 360
24 195
25 692
26 54
27 362
28 63
29 110
30 3
31 150
32 741
33 260
34 351
35 16
36 50
37 20
38 72
39 237
40 21
41 25
42 31
43 206
44 41
45 3438
46 55
47 455
48 135
49 75
50 113
51 156
52 84
53 462
54 275
55 26
56 47
57 42
58 76
59 314
60 36
61 34
62 132
63 66
64 52
65 95
66 79
67 26
68 132
69 609
70 169
71 39
72 54
73 150
74 114
75 117
76 56
77 206
78 478
79 53
80 119
81 1013
82 130
83 1030
84 25
85 128
86 150
87 231
88 61
89 252
90 786
91 336
92 667
93 96
94 219
95 534
96 52
97 33
98 304
99 78
100 272
101 153
102 134
103 232
104 204
105 141
106 60
107 306
108 632
109 211
110 186
111 39
112 25
113 661
114 223
115 320
116 38
117 40
118 48
119 738
120 141
121 82
122 206
123 96
124 118
125 70
126 580
127 954
128 86
129 223
130 69
131 296
132 246
133 1084
134 188
135 74
136 302
137 529
138 909
139 131
140 180
141 35
142 1008
143 150
144 207
145 150
146 1232
147 25
148 123
149 5317
150 44
151 27
152 187
153 472
154 39
155 98
156 98
157 18
158 135
159 271
160 3104
161 8
162 114
163 81
164 23
165 247
166 161
167 46
168 46
169 69
170 19
171 71
172 177
173 589
174 40
175 843
176 163
177 482
178 577
179 217
180 99
181 280
182 326
183 443
184 490
185 70
186 376
187 59
188 845
189 103
190 44
191 155
192 486
193 2257
194 63
195 158
196 101
197 2759
198 71
199 280